Ecuador


14.08.2016

 

Nun ist es an der Zeit, nach den Galapagos, über unsere restliche Zeit in Ecuador zu berichten.

 

Nach unserer Rückkehr nach Quito waren wir nochmals kurz in der nördlichen Hemisphäre, bevor wir die Nulllinie zum letzten mal überquerten und nach Mindo fuhren. Im kleinen Dörfchen mit schönen Wasserfällen und vielen Vögeln waren wir wandern und haben das Schmetterlingshaus besucht. Eine ganze Stunde haben wir damit verbracht den Schmetterlingen beim Umherfliegen und beim Schlüpfen zuzuschauen.

 

Nach Mindo haben wir eine lange Autofahrt Richtung Küste auf uns genommen. Drei Trage waren wir in Salango auf einem Campingplatz mit einer atemberaubenden Aussicht. Vom angrenzenden Puerto Lopez aus haben wir dann eine eintägige Bootstour zur Isla de la Plata unternommen. Man hat uns versprochen Wale im Wasser und die Brutplätze der bereits auf Galapagos bestaunten Blaufusstölpel und Fregattvögeln auf der Insel zu sehen. Samantha hat sich riesig auf die Wale gefreut, wobei Fabio den Enthusiasmus nicht gleich teilen konnte und nur meinte: "Wenn wir Glück haben, sehen wir vielleicht eine Heckflosse oder den Rücken eines Wals. Sie springen sicher nicht aus dem Wasser wie man es aus den Dokumentationen im Fernseher kennt. Ich kenne das schon aus Australien und es ist wirklich nicht so spektakulär." Doch zum Glück irrt sich auch Fabio ab und zu und wir staunten nicht schlecht als die Wale um unser Boot herum ganz genau wie im Fernsehen aus dem Wasser sprangen. Auf der Insel ging es mit Spektakel weiter und wir konnten viele der versprochenen Vögel ganz aus der Nähe bestaunen.

 

Nach einem kurzen Abstecher nach Montañita, dem Surferort von Ecuador schlecht hin, verbrachten wir eine Nacht bei Sämi im "Jardin Suizo". Sämi, ein pensionierter schweizer Seefahrer hat sich in im beschaulichen Dörfchen Puerto Cayo zur Ruhe gesetzt. Wir waren überwältigt von seiner Gastfreundschaft und nahmen die Einladung zu einem feinen Abendessen inklusive wilden Seefahrergeschichten gerne an. Am nächsten Morgen gab es sogar noch feine "Schöggeli" zum Kaffee und ein Lunchpacket für die lange Fahrt zurück ins Landesinnere. Danke Sämi!

 

Im Black Sheep Inn, einem Ecohostel auf 3200 m haben wir uns wieder an die Höhe gewöhnen müssen. Dort sind wir um die tiefblaue Laguna de Quilotoa gewandert und haben abends die hauseigene Sauna und das leckere, vegetarische Essen genossen. Nach drei Tagen wandern ging es weiter zum Chimborazo, dem höchsten Berg (6310 m) von Ecuador. Wir sind einmal um den Berg gefahren und sahen viele Vikunjas vor dem schönen Panorama grasen. Am Fusse des Chimborazo übernachteten wir auf 3900m bei 5°C, brrrrr! Am nächsten Tag fuhren wir die Strasse der Wasserfälle in Richtung "Baños". Wir haben einen Halt beim Wasserfall Pailon de Diablo eingelegt und konnten dank einem in den Fels gemeisselten Weg hinter den Wasserfall klettern. Übernachtet haben wir oberhalb von Baños mit einem phantastischen Blick auf den Vulkan Tungurahua. Der Vulkan ist drei mal pro Jahr aktiv, leider nicht als wir dort waren. Dennoch war es ein beeindruckender Anblick.

Unser nächster Halt war in Alausí, wo wir eine Zugfahrt auf der Strecke "La Nariz del Diablo" gemacht haben. Die Strecke wurde vor 100 Jahren gebaut und gilt als schwierigstes Teilstück der Strecke Cuenca-Quito. Weil die Strecke einen sehr steilen Berg überwinden muss, wurde beim Bau der Geleise eine Zick-Zack-Variante gewählt. Durch zwei Spitzkehren können so 600 Höhenmeter innerhalb einer kurzen Zeit ohne Zahnrad überwunden werden.

 

Seit Donnerstag sind wir nun in Cuenca und bereiten uns auf den Grenzübertritt nach Peru vor. Wir wissen von anderen Reisenden, dass dieser mit dem eigenen Auto etwas schwierig sein kann. Unser Monty erhält in der Zwischenzeit nochmals einen Service, bevor es dann hoffentlich in die Berge von Peru geht. Wir haben einen vertrauenswürdigen Mechaniker gefunden und hoffen auf gute Arbeit. Nach unserem letzten Besuch bei einem Automechaniker in Kolumbien hat unser Auto nämlich bei jeder Holperstrasse unglaublich gescheppert. Es verging eine Weile bis Fabio dann mal die Blechabdeckung abgeschraubt hat und einen Gabelschlüssel darin entdeckt hat. 

 

Wir melden uns also hoffentlich bald wieder von Peru aus. In der Zwischenzeit könnt ihr euch die Zeit mit den neusten Fotos aus unserer Galerie vertreiben. 


27.07.2016

 

Hey!

Zwölf unvergesslichen Tagen waren wir in Galapagos und sind nun wieder auf dem Festland. Es gibt viel zu erzählen:

 

Wir haben uns entschieden, von Quito nicht direkt nach "Baltra" auf der Insel Santa Cruz zu fliegen, sondern weiter östlich nach "San Cristobal". Auf dem kleinen Flughafen angekommen, machten wir uns zu Fuss auf den Weg ins kleine Dorf von Puerto Baquerizo Moreno, wo wir eine Unterkunft für drei Nächte gebucht haben. Was uns sofort ins Auge fiel, waren die schön gepflasterten Strassen und die vielen Seelöwen, die überall nahe dem Wasser verstreut lagen und schliefen. In Galapagos machen die Seelöwen fast den ganzen Tag Siesta und genehmigen sich zwischendurch ein erfrischendes Bad im 20°C kalten Wasser, was für ein Leben! Nach einem kurzen Hafenrundgang besuchten wir die Bucht "las Tijeretas", wo Fabio seinen Schnorchel einweihte und Sam die vielen Vögel bestaunte, die in der Bucht nach Essen tauchten. Für den nächsten Tag war eine Schnorchel- und Tauchtour zum "Kicker Rock", einem Fels vor der Küste, geplant. Hier machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit der bunten Unterwasserwelt von Galapagos und liessen uns von der Strömung in alle Richtungen treiben. Den letzten Tag in San Cristobal verbrachten wir mit einer "kleinen" Velotour über 36 km und 600 Höhenmeter zu der Aufzuchtstation der bekannten Riesenschildkröten, was uns sehr beeindruckt hat. Die Schildkröten wachsen unglaublich langsam, kein Wunder werden die so alt! :)

 

Nach San Cristobal schnappten wir uns ein Schnellboot nach Isabela, der grössten Insel des Archipels. weiter. In Isabela wurde uns gleich vom Hostel eine Tour aufgebrummt und so ging es eine halbe Stunde nach Ankunft zu den viel besuchten Lava Tunneln, wo man anscheinend am besten schnorcheln kann. Nach einer halben Stunde Bootsfahrt sahen wir vor uns riesige Wellen brechen und bekamen es ein bisschen mit der Angst zu tun..."Fahren wir jetzt da rein?" fragte ein Mitreisender. "Ja, wir schauen wie die Wellen brechen, nach zwei, drei grossen kommen in der Regel kleinere Wellen, dann können wir rein." Doch es kam eine grosse Welle nach der anderen und so entschied sich der Kapitän zu einem etwas ruhigeren und sichereren Ort zu fahren, wo wir dann mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet ins kalte Wasser springen durften. Wir wurden durch die kleinen Lavakanäle durchgeschleust und konnten dank den Guides nicht nur riesige Meeresschildkröten sehen, sondern auch Haie, Rochen und Seepferdchen (jööö). Am zweiten Tag liessen wir es langsam angehen und gingen morgens zu einer Bucht gleich neben dem Hafen, wo wir im Wasser von Seelöwen überrascht wurden, die mit uns spielen wollten. Den Rest des Tages haben wir gemütlich mit spazieren am Strand und einem Cocktail in der Happy Hour verbracht. Tintorera heisst die kleine Lavainsel vor Isabela und diese besuchten wir am nächsten Tag. Der Guide erklärte uns, dass die Weissspitzenhaie das kalte Wasser nicht mögen und darum in Felsspalten schlafen, wo es weniger Strömung gibt. Durch genau so eine Spalte durften wir zum Schluss der Tour tauchen, wow! Auch hier begleitete uns ein verspielter Seelöwe durchs Wasser.

 

Die letzten Tage auf Galapagos verbrachten wir wieder auf der Insel Santa Cruz und genossen unser eigenes Apartment und etwas Ruhe. Fabio ging noch einmal tauchen beim "Gordon Rock" und kam endlich in den Genuss, Hammerhaie zu sehen. Wir gingen noch einmal Lavahöhlen besuchen, diesmal aber über Wasser. Diese Höhlen entstehen, wenn Lava an der Oberfläche abkühlt, während die unteren Schichten sich weiter Hang abwärts bewegen. Die Tunnel sind überall auf den Inseln verstreut aufzufinden und beeindrucken mit ihrer Länge und Entstehungsgeschichte. Nach vier Tagen in Santa Cruz traten wir mit dem letzten Flieger unsere Rückreise nach Quito an, wo Monty bereits sehnsüchtig auf uns wartete. :)

  

Unser Fazit zu den Galapagos: Es war extrem teuer aber jeden Cent wert. Die Natur und die Nähe zu den Tieren ist einzigartig, sowie auch die Hingabe zur Arterhaltung und zum Umweltschutz. Wir können eine Reise zu den Galapagos nur empfehlen! Noch nicht überzeugt? Dann schau dir unsere Galerie und/oder das neue Video an!


14.07.2016

 

Moinmoin!

Seit unserem letzten Blogeintrag haben wir eine Grenze überquert, einen Geburtstag gefeiert und unser Galapagos Abenteuer vorbereitet, was gar nicht so einfach war. Doch beginnen wir von vorn:

 

Nach unserer Abreise in Popayan sind wir in die Nähe von Pasto gefahren, wo wir eine Nacht bei Pedro im schönen Hostal Kundur verbracht haben. Wir hatten das Glück auf dem Weg noch getankt zu haben, denn ab Pasto gab es an keiner Tankstelle mehr Benzin auf Grund eines Lastwagenstreiks. So kam es, dass wir unsere verbleibende Zeit in Kolumbien etwas verkürzen mussten, da unser Tank bei Pasto nur noch halb voll war. Wir haben trotzdem noch einen Ausflug zur Laguna de la Cocha in der Nähe gemacht, wo wir in einem Schweizer Chalet gemütlich vor dem Feuer einen Tee tranken und aufs Wasser hinausblickten. Die Bewohner im kleinen Dorf am Rande der Lagune waren so beeindruckt vom Chalet, dass sie all ihre Häuser in diesem Stil nachbauten.

 

Von Pasto aus ging es dann weiter in Richtung Ipiales, dem Grenzdorf zu Ecuador. In Ipiales gibt es die beeindruckende (wenn auch etwas kitschige) Kathedrale "Santuario de Las Lajas" zu bewundern. Die Kathedrale wurde in einen Canyon eingebaut und gilt der Señora de Las Lajas (Maria) und wird von Kolumbianern, wie auch von Ecuadorianern aus dem Norden viel besucht. Das Dorf ist sehr klein und übersichtlich. So assen wir in einem Restaurant zu Abend, das "cuy" als Delikatesse anbot. Cuy ist das spanische Wort für Meerschweinchen. Es wird nicht nur in Peru angeboten, man isst es auch in Ecuador und Kolumbien, wenn auch eher selten. Die Meerschweinchen werden über Holzkohle gegrillt und schmecken ein wenig wie Hühnchen. Nach unserem ungewöhnlichen Mahl übernachteten wir im Pastorenhaus und staunten nicht schlecht, als die Kathedrale bei Nacht wie eine Disco bunt beleuchtet wurde.

 

Am nächsten Tag galt es ernst, die Grenze lag direkt vor uns. Nach zwei Stunden Schlange stehen hatten wir all unsere Papiere und Stempel zusammen und durften weiterfahren in Richtung Ibarra zur "Finca Sommerwind", wo wir unsere Ecuadorreise etwas genauer planen würden. Die Finca Sommerwind wird von einem Deutschen Paar betrieben und liegt in einem trockenen Tal gleich neben einem See und einer Autorennstrecke. So wird es am Wochenende schon einmal laut, wenn es ein Rennen gibt aber es hat unseren Aufenthalt nicht getrübt und wir haben die Zeit dort genossen. Wir trafen Bekannte aus Kolumbien wieder, ein Berner Paar mit ihrem alten VW-Bus und sassen am mit ihnen am Abend zu einem Bierchen zusammen. Zudem durfte Sam ihren 27. Geburtstag mit einem leckeren Kuchen aus Fincas Küche feiern.

 

Noch am gleichen Tag fuhren wir weiter in Richtung Otavalo, wo wir den Kratersee "Cuicocha" bestaunten und uns auf über 3000 Metern über Meer etwas abkühlten. Nach einer Nacht dort ging es über den Äquator und weiter nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors mit seinen fast 2 millionen Einwohnern. Hier fanden wir einen Wohnmobil Abstellplatz mitten in der Stadt, betrieben von einem 85-jährigen Deutschen. Quito selbst liegt mit seinen 2850 Metern über Meer schon ziemlich hoch, darum ist es umso beeindruckender, dass der Hausberg von Quito auf 4100 m liegt. Der Campingplatzbetreiber hat das Wetter hier passend beschrieben: Morgens ist es Frühling, mittags Sommer, abends Herbst und nachts ist es Winter.

 

Seit unserer Ankunft in Ecuador haben wir fiebrig überlegt, wie wir unseren Ausflug nach Galapagos planen sollen. Schliesslich haben wir in Quito einfach unseren Flug auf die Inseln und die erste Unterkunft gebucht. Alle Tours, die wir uns angeschaut haben, hätten mehr gekostet, als unsere ersten zwei Monate in Kolumbien zusammen. Darum lassen wir es drauf ankommen und schlagen uns auf eigene Faust durch. Morgen geht es los und wir freuen uns darauf! Wie immer gibt es wieder Fotos in unserer Galerie zu besichtigen.