Peru


11.09.2016

 

Grüezi miteinander,

 

Bald haben wir unseren fünften Reisemonat hinter uns gebracht. Die Lust am Reisen haben wir noch immer nicht verloren, obwohl uns Peru weiterhin nicht ganz so gut gefällt wie die bereits besuchten Länder. Neben den etwas ungehobelten Peruanern, dem Müll an den Strassenrändern, den unschönen Städten (Cusco ausgenommen), lassen uns aber die atemberaubende Natur und die Überbleibsel der Inka- und präkolumbischen-Völker doch immer wieder Staunen.

 

Noch in Trujillo besuchten wir die präkolumbische Stadt Chan Chan. Zu Ihrer Blütezeit beherbergte die vollkommen aus Lehm erbaute Stadt rund 60'000 Personen. Die Stadt wurde später durch die Inkas übernommen und verlor dadurch an Bedeutung bevor sie schliesslich durch die Spanier fast komplett zerstört wurde. Nach dem Abstecher an die Küste ging es weiter in den Nationalpark Huascarán, der insgesamt 663 Gletscher, 296 Seen und 27 Berge über 6000 m besitzt. Leider konnte uns niemand genau sagen welcher Berg genau als Vorlage für das Logo von "Paramount Pictures" der amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft vieler Hollywoodfilme gedient hat. Wir sind uns nicht sicher aber wir glauben Ihn gefunden zu haben, schaut selber ob Ihr den Paramount-Berg in unserer Galerie wieder erkennt. Zudem findet Ihr ein Bild vom Resultat unseres Versuchs einen Butterzopf in einem Kohlegrill zu machen ;) Neben der Galerie gibt es auch wiedermal ein neues Video. Während den letzten drei Wochen in Peru hatten wir immer mal wieder die GoPro auf dem Autodach. Das Resultat findet in einem zwei minütigen Zusammenschnitt. 

 

Nach der atemberaubenden Natur ging es dann direkt in eine der wohl grössten Metropolen der Welt: Lima. Diese Stadt ist neben dem guten Essen auch bekannt für eine der wohl schlimmsten Verkehrssituationen der Welt. So muss man lange suchen, wenn man ein Taxi finden will, das keine Kratzer oder Beulen besitzt. Wir sind vorsorglich noch vor der Rush Hour in die Stadt gefahren und waren doch baff ob diesem Chaos. Ob man es glaubt oder nicht, wir haben es ohne Kratzer rein und auch wieder raus aus der Stadt geschafft. Während unseren drei Tagen in Lima hat sich einmal der Nebel etwas gelichtet und wir konnten für ein paar Stunden die Sonne geniessen. Sonst gibt es leider nicht viel mehr zu berichten.

 

Nach Lima sind wir viele Kilometer südwärts gefahren, um bald möglichst das weltbekannte Machu Picchu zu besuchen. Auf dem Weg haben wir noch die in die Wüste gezeichneten Nasca-Linien durchquert und einige von einen Turm aus betrachtet. In Santa Teresa haben wir dann unser Auto parkiert und sind durch den Dschungel den Geleisen nach Machu Picchu gefolgt. Wir haben es nicht bereut auf den Zug zu verzichten, denn bereits die Wanderung nach Aguas Calientes war ein Erlebnis für sich. In Machu Picchu haben wir dann fast 4 h verbracht und die Ruinen, umgeben von der grünen Hügellandschaft, auf uns wirken lassen.

 

Nun sind wir in Cusco der ehemaligen Inka-Hauptstadt angekommen und erholen uns von den Strapazen der letzten Tage. Zudem planen wir unsere letzten Tage in Peru und schauen bereits vorwärts auf unsere Reise nach Bolivien. 


24.08.2016

 

Hallihallo!

Nach einem letzten anstrengenden Tag in Cuenca mit Monty fast 10 h beim Mechaniker, machten wir uns am nächsten Tag auf in Richtung Grenze. Eine gemütliche Übernachtung später wagten wir den Grenzübergang. Dieser gestaltete sich einfacher als gedacht: Die Grenze war klein und überschaubar, die Grenzbeamten sehr nett und hilfsbereit. So fuhren wir nach einer guten Stunde ohne Probleme nach Peru.

 

Wie wir schon in der ersten grösseren Ortschaft Piura feststellten, hat sich das Fahrverhalten der restlichen Verkehrsteilnehmer stark verschlechtert. Wir wurden bereits (auch von Peruanern selbst) vorgewarnt, dass in Peru das Motto: "Augen offen, Hand auf der Hupe und Fuss auf der Bremse" gilt, wir haben uns aber trotzdem am chaotischen Verkehr erschrocken. In Piura angekommen, trafen wir das Schweizer Pärli Alex und Chrigu aus Popayan (Kolumbien) und Ibarra (Ecuador) wieder, und verbrachten den Abend mit ihnen feuchtfröhlich und über die Abenteuer in Ecuador berichtend. Schliesslich gingen wir müde und gut beieinander ins Bett. Für den Norden von Peru hatten wir geplant einen "kleinen" Umweg ins Bergland zu machen, wo es viele Ruinen aus der Präinkazeit und schöne Landschaften zu betrachten gibt. So fuhren wir die erste lange Etappe zum Gocta Wasserfall, der 771 m eine Klippe hinab fällt und damit der dritt höchste Wasserfall der Welt ist. Die fünf stündige Wanderung zum Wasserfall hat sich gelohnt, denn unten angelangt war die Stimmung mystisch inmitten einer rauen, von Canyons und Dschungel umgebenen Landschaft und wir genossen die Abkühlung des stäubenden Wassers.

 

Kurz darauf machten wir uns auf den Weg in die abgelegene Stadt Chachapoyas, wo wir uns über die restlichen Sehenswürdigkeiten der Region erkundigten. So fuhren wir weiter zum "pueblo de los muertos", einem Dorf, welches in der Präinkazeit in eine Felswand gebaut worden war und nur über einen halsbrecherischen Weg entlang der steil abfallenden Wand erreicht werden kann. Nach dieser adrenalinreichen Wanderung fuhren wir weiter zu der Stadt Kuelap. Diese wurde vom Volk der Chachapoya auf einem Fels gebaut und gilt als Pendant zu Machu Picchu. Da wir so kurz vor Schliessung auftauchten, waren wir die letzten am Ort und kamen in den Genuss, die Ruinen ohne andere Touristen zu besichtigen, was sich im Licht der untergehenden Sonne mehr als gelohnt hat.

 

Weil der Weg südwärts so weit im Landesinneren holprig und anstrengend ist, machten wir uns auf den Weg an die Küste, wo die Panamericana mit ihren Schnellstrassen auf uns wartete. Wir entschieden uns für die spektakuläre Strecke von Chachapoyas nach Celendín, die über zwei hohe Pässe mit schmalen, steil abfallenden Strassen führt. Von Celendín war es nur noch ein Katzensprung nach Cajamarca, wo wir Cumbe Mayo besuchten, ein Ort oberhalb der Stadt, wo die Inkas ein 9 km langes Viaduktsystem gebaut haben, dessen Zweck die Wissenschaftler bis heute vor ein Rätsel stellt. Das Viadukt ist heute noch in Betrieb und zieht haufenweise Touristen an, die den eineinhalb stündigen Rundkurs entlang spitzer Felsformationen und über windige Plateaus machen.

 

Nun sind wir in der Nähe Trujillos, der grossen "Wüstenstadt" Perus angelangt und entspannen uns für ein-zwei Tage, waschen unsere Wäsche und geniessen es, mehr als nur eine Nacht an einem Ort zu bleiben. Unser Anfang in Peru empfanden wir als ein wenig stressig wegen dem ganz anderen Verkehr und den spärlichen Campingplätzen. Zudem merkten wir bereits in Ecuador, dass Peru sehr gross und unser Weg nach Santiago de Chile noch sehr weit ist, sodass wir uns etwas sputen müssen, um im Dezember dort anzukommen. Trotzdem versuchen wir die uns verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen und uns ab und zu ein Zückerchen in Form eines Wellness, einer Pedicure (für Sam), einer Sauna (für Fabio) oder eines kleinen aber schönen Umwegs zu gönnen. Landschaftlich beeindruckt uns Peru bisher sehr. Schau in unsere neuste Galerie, da kannst du sehen warum!