Thailand und Malaysia


16.01.2017

 

Sawasdee Krab,

 

Sehr viel Zeit ist wiedermal vergangen seit unserem letzten Blogeintrag. So lange, dass sich in der Zwischenzeit mehrere Leser beklagten, die auf Neuigkeiten von uns warteten. Als Entschädigung für euch alle gibt es heute also einen etwas umfangreicheren Eintrag. Los geht's:

 

Von Hong Kong aus flogen wir ca. 2 Stunden bis nach Bangkok. Dort angekommen, genossen wir die im Vergleich zu Hong Kong fast schon menschenleeren Strassen. Für viele Sehenswürdigkeiten hatten wir leider keine Zeit, jedoch war es für uns beide nicht der erste Besuch in Bangkok, weshalb wir dort auf umfangreicheres Sightseeing verzichten können. Mit dem Zug ging es danach weiter Richtung Süden. Unser Ziel war die Insel Koh Phayam. Die liebe Denise (Sam's Freundin, die zu Besuch kam) hatte uns noch in Hong Kong davon erzählt und meinte nur das sei immer noch ein Geheimtipp. Wir buchten unser Hotel dort gleich für drei Tage und wollten uns selber ein Bild von diesem Geheimtipp machen. Leider erwartete uns am ersten Tag heftiger Regen und wir verbrachten den ganzen Tag in unserer Unterkunft, welche etwas in den Hügeln lag. Als sich am nächsten Tag die Wolken endlich verzogen, erstrahlte die wundervolle kleine Insel in voller Pracht. Wir schnappten uns einen Roller und erkundeten alle Strände und fuhren jede Strasse ab. Am dritten Abend lernten wir in einer Bar, die aussah wie ein Piratenschiff, zwei nette Winterthurer kennen. Wir verstanden uns so gut, dass wir uns gleich für den nächsten Tag zum Jassen verabredeten. Wir hatten nämlich in der Zwischenzeit bereits zwei weitere Nächte gebucht, diesmal aber in einem Zelt am Strand. Am nächsten Abend ging es nach dem Kartenspielen weiter zu einer Open-Mic-Night. Dort liess sich Sam nach etwas Überzeugungsarbeit der lokalen Kleiderverkäuferin Darling (sie hiess wirklich so) zu einem kurzen Auftritt mit zwei Songs überreden. Meine Meinung ist vielleicht nicht objektiv, aber ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass Sam die Beste an diesem Abend war. Gerne wären wir noch länger auf dieser paradiesischen Insel geblieben, doch leider hatten wir einen Zeitplan, den wir ungefähr einhalten mussten.

 

Schweren Herzens verliessen wir also Koh Phayam und fuhren nach Khao Lak. Dort angekommen, buchten wir gleich einen dreitägigen Tauchausflug auf einem Liveaboard Tauchboot. Unser Ziel waren die Tauchgründe der bekannten Similan Inseln. Die Inseln und ihre Gewässer sind ein riesiger Nationalpark. An den ersten beiden Tagen faszinierte uns die Unterwasserlandschaft am meisten. Gleich wie über Wasser, befinden sich unter Wasser riesige Gesteinsformationen. Überall gibt es Schluchten und Höhlen durch die man tauchen kann. Leider sind der Fischbestand und die Korallenfarben nicht mehr das, was sie mal waren. Grund dafür sind die Überfischung und die höheren Wassertemperaturen durch die Klimaerwärmung. Am letzten Tag kamen wir jedoch in Sachen Fische noch voll auf unsere Kosten. Ich war gerade eine Seeschlange am betrachten als ich einen schrillen Schrei hörte (ich wusste gar nicht, dass Jemand unter Wasser so laut schreien kann) und fuchtelnde Arme hinter mir bemerkte. Sam hatte soeben einen riesigen Manta Rochen entdeckt, der gemütlich über unser Köpfe hinweg schwebte. Nach den Fidschi Inseln war es bereits unsere zweite Begegnung mit diesen eleganten Riesen. Übrigens, das Grinsen auf Sams Gesicht hielt noch für Tage. Unseren letzten Tauchgang machten wir bei einem gesunkenen Fischerboot vor der Küste von Khao Lak. Gut getarnt fanden wir auf dem Wrack, neben vielen Moränen, unzählige sehr giftige Skorpionfische. Sam meinte nach dem Tauchgang nur, so habe Sie sich immer das Zuhause von Ursula, der Meereshexe aus „Ariel“ vorgestellt.

In 8 von diesen 9 Fotos ist jeweils ein gut getarnter Skorpionfisch/Steinfisch zu finden. Auf welchem Bild hat es keinen? Ihr wisst es, dann sagt es uns!

 

Weiter zog es uns Richtung Süden nach Koh Jum. Wieder eine Insel aber diesmal eine sehr einfache und abgelegene. Wir fuhren mit einer Fähre bis etwa 1 km vor die Insel, wo mitten im Meer bereits mehrere Longtailboote der verschiedenen Hotels auf die Gäste warteten. Nach etwas Hektik beim Umsteigen hatte jeder das passende Boot gefunden und wir fuhren direkt an den Strand. Leider war uns die Insel dann doch etwas zu abgelegen und wir entschieden uns bereits nach zweit Tagen für die Weiterreise nach Koh Lanta. Zwar schon wieder auf einer Insel, fühlten wir uns aber gleich von Beginn weg sehr wohl. Das war auch gut so, weil das der Ort sein würde, wo ich Abschied von meinen 20ern nehmen sollte. Und so kam es dann auch: Bei gemütlicher Live Musik und einem Cocktail feierten Sam und ich bis spät in die Nacht.

 

Nach fünf Tagen Strand und Meer, ging es weiter in unser 19. Reiseland Malaysia. Unser erstes Ziel war Georgetown auf der Halbinsel Penang. Die Stadt ist in ganz Malaysia bekannt für seine Street-Art und Street-Food. Man muss sagen: Zu recht. An vielen Ecken der Stadt findet man interessante Kunstwerke. Ich würde auch behaupten, dass auch fast jeder Strassenkoch ein kleiner Künstler ist. Unglaublich was die Strassenköche in ihren mobilen Küchen für leckere Speisen zubereiten können. Wir kamen in den Genuss von vielen unterschiedlichen, bis anhin mir noch unbekannten Leckereien. An Heilig Abend suchten wir uns ausnahmsweise ein richtiges Restaurant aus. Bei 30°C Aussentemperatur zogen wir uns ganz schick an (oder was man nach fast zwei Jahren mit der gleichen Reisekleidung als schick bezeichnen kann) und liessen uns bei einem Acht-Gänge-Menü verwöhnen.

 

Sehr sehr sehr wohl genährt, fuhren wir mit dem Bus nach drei Tagen weiter in die Cameron Highlands. Dort machten wir bei einer Wanderung auf eigene Faust etwas gegen den Weihnachtsspeck. Wir wanderten durch die berühmten hügeligen Teeplantagen. Unsere letzte Station in Malaysia war Kuala Lumpur. Nach dem obligatorischen Stopp bei den Petronas-Towers zogen wir durch das grösste Einkaufszentrum von Malaysia, dem Berjaya Times Square. Wir machten zwar keine Fahrt auf der hauseigenen Indoor-Achterbahn, für ein paar neue Kleider konnten wir uns aber begeistern.

 

Mit dem Flugzeug ging es wieder zurück nach Thailand. Dort warteten in Phuket bereit Simon und Rafaela auf uns. Mit unseren Freunden aus dem Rheintal verbrachten wir 11 fantastische Tage bei perfektem Wetter. Bereits am zweiten Abend stand Silvester an. Wir machten dem Rheintaler Ruf alle Ehre und feierten heftig bis in die frühen Morgenstunden. Wir wohnten in Phuket Stadt, abgelegen von den grossen Touristenmassen des berüchtigten Patongs. Meist verbrachten wir gemütliche Stunden am Strand oder erkundeten die grosse Insel mit dem Roller. Wir hatten eine super Zeit miteinander und freuen uns schon bald auf ein Wiedersehen in der Schweiz. Bis zum nächsten Treffen müssen wir zum Glück nicht nochmals zwei Jahre warten.

 

Bevor wir uns wieder auf den Weg nach Bangkok begaben, legten wir im Nationalpark Khao Sok unseren letzten Stopp ein. Im Nationalpark, in dem es viele wilde Tiere, darunter auch Elefanten, Leoparden und sogar Tiger gibt, verbrachten wir drei Tage. Am ersten Tag machten wir eine gemütliche Kanu Tour den Fluss hinunter. Dabei konnten wir viele Affen und Vögel beobachten. Am nächsten Tag starteten wir eine zweitägige Tour zum riesigen See in der Mitte des Parks. Wir übernachteten auf einem schwimmenden Haus und genossen die mystische Stimmung am See, als früh Morgens der Nebel über die Wasseroberfläche trieb. So liessen wir unsere letzten Tage in Thailand entspannt ausklingen.

 

Nun sind wir wieder in Bangkok und bereiten uns auf den letzten Teil unserer Weltreise vor. In unserer Galerie findet Ihr viele Fotos der vergangen sechs Wochen in Thailand und Malaysia.